Liebesgrüße über Peru aus Mexiko: Die mexikanischen Tajak veröffentlichen ihr drittes Album »Ciclos« auf dem Buh-Label aus Lima. »Tajak«, das bedeutet im Dialekt der Kilawa, einer mexikanischen Ethnie der Baja, »Skelett«, und »Ciclos« soll naheliegend den Kreislauf des Lebens darstellen. Das Cover: ein Rudel regenbogenfarbener Käfer kreist um eine Frucht an einem Baum und frisst sich sämtliche Bäuche satt. Das ist schon sehr, sehr schön. Und auch die Musik wirkt durchaus bunt. Shoegaze trifft auf Heavy-Psych, Rock’n’Roll, Krautrock und Stoner Rock. Beispiel: Das hallig-verträumte »En el Centro de la Sierra« erinnert an die späteren Slowdive, der Titel-Track »Ciclos« an die niederländischen 35007, alles auch irgendwie an eine träge Version von My Bloody Valentine. Man wechselt fröhlich zwischen verspacetem Psychedelic Rock und Drone-igem Shoegaze, wird spirituell ohne zu verkitschen, sprich: eher Jodorowsky-Viszeralismus als Magic-Mushroom-Erleuchtung. »Ojos de agua«: Der Sitarklang gemahnt an die Schönheit der Tiere in unseren Weltmeeren, wie sie sich durch Algen, Wassergras, Korallen und mittlerweile auch viel Plastikmüll hindurchschmiegen. Ein schöner musikalischer Trip durch Baja California, mit seinen Bergen, Stränden, dem paradiesisch blauen Wasser. Heftig, verzerrt – aber wohltuend.
Tajak
»Ciclos«
Buh Records
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