Was mit dem recht dramatischen Titelstück »Mambo Cósmico« etwas »improvisiert« beginnt, schlägt schon mit dem zweiten Song in eine flotte, wild hingefegte, aber letztlich geordnete und zuordenbare Tanzbarkeit um – und verbleibt dort im Wesentlichen bis zum Ende der CD, wenn auch nicht ganz … Schon die Songtitel haben den flotten Tanzschritt im Wortlaut: »Mambo Cósmico«, »La Danza de los Diablos«, »Cumbia Ishtar«, La Focá (Cha Cha Chá)« und so weiter und so fort. Deftige Folklorelastigkeit trifft auf den Sophismus jener, die es verstehen, die Bauerndisco zu einem Rave umzugestalten. Das hat schon auch was für sich. Und was für ein Rave. »Klotzen und nicht Kleckern« heißt die Devise zumeist bei Glitterbeat, so auch in diesem Fall. Zwar wird aus den alten, teils bäuerlichen Tanzstilen hier mit dem Instrumentarium des Rock’n’Rave etwas erschaffen, das eine Verfremdung des Ursprünglichen ist, es auf eine andere, verkiffte Ebene bringt, ihm aber auch wiederum seine ursprüngliche Intention belässt: seine Ausgelassenheit, Unbeschwertheit und unmittelbare Tanzbarkeit. Nur ganz zum Schluss, als die CD schon zu Ende ist, wo dann doch noch ein Hidden Track (hatte man’s nicht geahnt?) kommt, der in seiner schnoddrigen Psychedelic die Nerven ein bisschen reizt … geht’s wieder nahtlos zurück in den Titelsong – falls man, zufällig oder nicht, die Repeat-Taste gedrückt hat.
Sonido Gallo Negro
»Mambo Cósmico«
Glitterbeat/Hoanzl
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