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Vincent Montana Jr. And the Philly Sound Orchestra

Heavy Vibes Experience

Temposphere

Disco till you drop! Vinnie-Boy rattert saftig auf die 80 zu und trotzdem hält ihn nichts zurück, die Welt weiter mit seinen wegweisenden Vibraphonklängen in die Discoteca Latino zu schicken. Lebende Legende ist eine zarte Untertreibung, ist es doch der Mann, der weiland ?74 mit SalSouls Cayre Brothers den wuchtigen Seventies-Dance-Boom erst in die Geburtwehen geschubst hat: Die damals ungewagte Verschmelzung aus Soul-Orchester samt allfälliger Bläsersätze, perkussiven Latino-Rhythmen, Salsa-Drive und den gerade frischen Gitarren-Funk-Grooves sollte sich als geschichtsträchtige Bombe erweisen. Way before sich das erste europäische Keyboard-Brummen einschlich, war das noch bodenständiger Philly-Soul, aus dem aber schon die virtuelle Glitzerkugelwelt der EuroSynthetik, der Klassikdisco von Chic und der Chicago- Garage & Deep-House kroch. Im endlosen Retro-Rinderwahn ist Vincent eine der essentiell ausgegrabenen Perlen: Nach Best of-Compilations seiner wichtigsten Arbeit beim Salsoul Orchestra und MFSB ist H.V.E. eine gute Ergänzung seines 80er Werks am »Philly Sound Works«-Label. Wenn da der Grottendaddy der Jazzgroove-Schule die Klüngel schwingt, die schon Legenden wie die Delfonics, O`Jays, Teddy Pendergrass und Laura Nyro ins slicke Klangkostümchen steckten und die nach wie vor für die Pet Shop Boys, Mondo Grosso oder die Braxtons im Einsatz sind, hat das eine erhabene, echte Ausstrahlung, die einige enthaltene, zeitbedingt verfehlte Remixes (Handclaps und Boom-Bass kommen im Vibra-Swing nicht ganz so toll) nicht zerstören können.

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