Placeholder_Rezensionen
Neil Young

Greendale

Reprise

Neil Young hatte eine Vision: Der Ort Greendale, seine Bewohner und die Geschichten, die diese schreiben. Besonders die Geschichten der Familie Green: Mutter Edith Green, Vater Earl Green, Tochter Sun Green, Cousin Jed Green und natürlich Oma und Opa Green, ja und dann gibt es auch noch den Teufel, der im Gefängnis der Kleinstadt wohnt. In der Folge gibt es noch einen Mord an einen Polizisten, der aber in Greendale auch nichts ändert. Die Idee war da, wie setzt man diesen Kosmos nun in Songs um? Personell entschied sich Neil Young für seine alten Mitstreiter von Crazy Horse, abzüglich des Gitarristen Poncho Sampedro. Ja und dann sind da noch die zehn Songs über 78 Minuten verteilt. Am Anfang ist noch alles im Lot, denn »Falling From Above« ist eine dieser Hippiehymnen, die nur der gute Neil ohne Peinlichkeit schreiben und singen kann und darf. Von da an verlässt sich Young auf altbekannte Muster und hier fängt das Problem des Zuhörers an. Die Riffs hat man von Crazy Horse in den letzten Jahrzehnten schon oft und oft gehört und die Transformation der Geschichten in Songs ist irgendwo auf halbem Weg steckengeblieben. Alles rundherum vom Cover über die Website ist teilweise grandios gelöst, aber ein paar Songideen mehr hätten der Sache wahscheinlich mehr gedient. Aber wenn Scheitern schon integraler Bestandteil des Lebens ist, dann ist würdiges Scheitern auch eine Frage der Stils, und nur wer sich Großes vornimmt, kann auch ebenso scheitern.

Home / Rezensionen

Text
G. Bus Schweiger

Veröffentlichung
09.12.2003

Schlagwörter


favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!

Nach oben scrollen