Die Popmusikindustrie agiert wie jede andere Industriesparte, die Gewinne maximieren will: Global. Das Zentrum-Peripherie-Modell ist gegeben, neben den Musikproduktionswerkstätten des Westens bestehen auch regionale Subzentren, die wiederum lokale Märkte beliefern: So gibt es neben Brit-Pop auch den weniger bekannten Türk-Pop oder Afrikanischen Hip-Hop. Aus den Ländern der Dritten Welt, dringt aber kaum Popmusik bis zu uns vor, sondern bestenfalls zum Teil auch in die Mangel genommene Ethno- und Worldmusik, die unsere Wünsche nach authentischer, traditioneller (Volks-)Musik erfüllen soll.
An diesem Punkt setzt der Trikont-Sampler an, indem er Popmusik-Hits der Peripherie featured, etwa die Band Magic System aus Cote d’Ivoire (»Poisson D’Avril)«), die wie eine mexikanische Popband klingt! Magic System haben in Westafrika mehr als 1.000.000 Tonträger verkauft hat, in Deutschland gerade mal 500. Außerdem vernimmt man russischen Ska der Gruppe Leningrad, und die polnische Familienmusik-Combo, die sich mit dem Jazzer Wlodek Kiniorski zusammengetan hat. Anspieltipp: »Erkekler Yüzünden« der türkischen Sängerin Nil. Musikalische Globalisierung im positiven Sinn beginnt im türkischen Lebensmittelgeschäft ums Eck, das auch Kasetten verkauft. Sehr interessante CD.
Various Artists
Globalista Import - Export
Trikont
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