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»Die Auszustellenden«

Sex-Zwangsarbeit in Nazi-KZs sowie Mythos und Wirkung des Ernesto Guevara, aufgearbeitet in zwei Büchern, herausgegeben von Geschichtestudenten der Universität Wien.

Wenn eine Idee, noch dazu aus dem universitären Umfeld, gelungen umgesetzt wird, dann ist dies natürlich positiv. Was entstanden ist, ist tatsächlich beachtlich. Eine Gruppe von interessierten Geschichtestudenten der Universität Wien um Baris Alakus schloss sich unter dem Namen Die Aussteller zum Verein zur Förderung von historischen und kunsthistorischen Ausstellungen zusammen.
Eine ganze Forschungsart, nämlich die teilweise umstrittene Zeitgeschichte, hat sich größtenteils der Aufarbeitung der Geschehnisse des Nationalsozialismus verschworen. Das Thema der Zwangsprostitution von Häftlingen zur Produktionssteigerung in Konzentrationslagern war aktenkundig, aber nicht wissenschaftlich erkundet und öffentlich ein Tabuthema. Dies wurde von den Ausstellern mittels akribischer Feinrecherche und einem frischen, unverbrauchten wissenschaftlichen Zugang in Form der Publikation »Sex-Zwangsarbeit in nationalsozialistischen Konzentrationslagern« sowie einer Wander- und einer Dauerausstellung in der Gedenkstätte Mautmausen aufgearbeitet. Das junge Kollektiv bekam international und national großen Zuspruch und arbeitet sich wie eine Wühlmaus weiter durch essenzielle gesellschaftliche Randthemen. Zum Gedenken an den 2008 bereits 70 Jahre zurückliegenden Anschluss Österreichs an das Dritte Reich planen die Jungwissenschaftler eine sehenswerte Aktion, die sicher Aufmerksamkeit erringen wird. Konkretes wird zur richtigen Zeit berichtet, sagt Alakus.
Im zweiten Buch wurde die Wechselwirkung des zur linken Popikone hochstilisierten Ernesto Guevara, kurz Che, untersucht. Welchen Einfluss hatte der argentinische Medizinstudent mit seinem Wirken als Freiheitskämpfer für die Dritten Weltländer auf diese und die westliche Gesellschaft sowie paradoxerweise auf die von ihm verhasste Marktwirtschaft? – Ein interessanter und forscher Anspruch der Aussteller.

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Text
Alexander Lass

Veröffentlichung
25.11.2007

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