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Roy Ayers

Destination Motherland. The Roy Ayers Anthology

Universal

Roy Ayers Konzept von »Blackness« war immer schon ein Mix aus Schönheit und subtiler Polyphonie, aus Eleganz und Utopie mit einem Himmel voller Geigen, die dabei gleichzeitig sphärisch-astral wie asphaltisch-verdreckt klingen konnten. Fast möchte man meinen, hier habe jemand die Barry-White-Idee von Sex & Erotik aus black (Sound-) Politics angewendet und umgewandelt. Denn gerade Tracks wie die programmatischen Statements »We Live In Brooklyn, Baby«, »Coffy Is The Color« oder »Pretty Brown Skin« sprechen auch davon Zuschreibungen wie »Straße«, »Ghetto«, »Baumwollfelder«, »das Delta« als »den Schwarzen« zugeschriebene Orte ihres (authentischen) »schwarzen« Ausdrucks verlassen zu können und zu dürfen. Bei Ayers ging/geht es dabei nie um so etwas wie den Verlust von Rauheit/Direktheit (was ihm vor allem weiße Kritiker ja immer wieder unterstellten), sondern um den Gewinn (wenn auch nur als utopische Vision imaginiert) von Selbstbestimmung (auch im Sound) und Freiheit (so klasse und raunchy »Dirty Fingernails«-Musik auch sein mag, solange es sich die ProtagonistInnen derselben nicht aussuchen können auch den Lebensstandard der »gewaschenen Fingernägel« führen/wählen können, bleibt der grundsätzliche Point-of-View darauf rassistisch). Was logischerweise auch zu Zusammenarbeiten mit Fela Kuti und einer 1979er Tour ins nigerianische »Motherland Africa« führte. Aber allein wegen Ayers‘ discofizierter Breitwand-Version von »Fever« ein Muss!

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