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Lee Ranaldo

»Between The Times And The Tides«

Matador

Jede Rockband hat ihre Zeit. Die Zukunft seiner Stammformation Sonic Youth ist nun ungewiss, da sich das Traumpaar, Kim Gordon (58) und Thurston Moore (53), nach siebenundzwanzig Ehejahren im vergangenen Oktober getrennt hat. Nun legt der sogenannte andere Gitarrist von Sonic Youth, Lee Ranaldo (sein avantgardistischer Ansatz inspirierte einst Kurt Cobain) mit seinem ersten Popalbum nach. Experimentelles und avantgardistisches spart Ranaldo hier leider aus. Ursprünglich wollte Ranaldo ein reines Akustikalbum vorlegen. Dank bewährter Mitstreiter wie Steve Shelley oder Nels Cline wurde es dann doch ein Rockband-Output. Wer nach wie vor mit (Indie-)Rock as-we-know-it zufrieden gestellt werden kann, der wird hiermit gut bedient sein. Wer Top-Sonic-Youth-Format sucht, deren Anhängerschaft – neben der von Neil Young oder R.E.M. – hier offensichtliches Target ist, der wird wohl eher unbefriedigt aussteigen. Daran vermag auch der Kniefall vor Cans Krautrock-Klassiker »Spoon« (»Tomorrow Never Comes«) nichts zu ändern.

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