Placeholder_Rezensionen
Schneider TM

»Reconfigures«

Earsugar/Rough Trade/Edel

Was macht man in einer Welt abseits des kommerziellen Mainstreams, in der das Releasen von »Best of«- oder gar »Greatest Hits«-Alben verschrien ist und im Sinn von Credibility-Wahrung stets wie ein Damoklesschwert über verkopften Köpfen hängt? Was tun, wenn man als Elektroniker gar keine echten Chartbreaker vorzuweisen hat, grundsätzlich aber irgendwie schon Sympathisant dieser »All die schönen Momente noch mal Revue passieren lassen«- Idee ist? Richtig, man veröffentlicht ein »Best of Remixes«, eine »Reconfigures Compilation« sozusagen. Und dies war, so wage ich mal zu behaupten, im Fall von Dirk Dresselhaus eine gute Entscheidung. Nicht, weil ich die enthaltenen Stücke schon seit Jahren in diversen 12″- Wühlkästen gesucht hätte, aber durch Schneiders Art sich selbst stilistisch in die zu behandelnden Tracks einzubringen bzw. den Erstversionen seine soundästhetische Eigenart im positiven Sinn überzustülpen, ist das Album zu einer wunderschön homogenen Zimmerlebenplatte geworden. Erstaunen mag dies angesichts der Tatsache, dass Schneider auf »Reconfigures« so divergente Acts wie Lamb, Boss Hog, Lampchop oder Philip Boa (?!) in sein Frickeluniversum beamt. Ausreißer in punkto BPM und Highlight gleichzeitig ist aber die Kollaboration mit Rechenzentrum und dem deutschen Indierocker Marc Marcovic, die ein ordentliches Stück Dirrrtfunk, das nach Prince feat. Autechre klingt, zusammengeschraubt haben und damit den Floor nicht nur rocken, sondern gleich auch auseinandernehmen. Eine Richtung, die Schneider bezüglich dieser Feuertaufe auch in Hinblick auf zukünftige Releases eigentlich gut stehen würde.

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