Das steirische Label Rock Is Hell feiert gebührend, als 50. Release wurde diese Zusammenstellung mit 50 (!) heimischen Bands herausgebracht. Eine logische und höchst löbliche Angelegenheit. Bevor Sie weiterlesen: eine absolute Empfehlung! Zur Platte: Wie zum Teufel soll man ein Vinyl mit 50 Loop-Grooves rezensieren? Mir fällt dazu die Compilation »500« des Labels RRR von 1998 ein, die ebenfalls aus speziellem Anlaß erschienen war. Während bei »500« locked Loop-Grooves drauf waren und sie sich so auch als DJ-Tool eignete, sind die Beiträge auf »It Can’t Get Worse« eher als Sketches oder schräge Gedankensplitter zwischen wenigen Sekunden und etwas mehr als einer Minute angelegt, einige laufen gar rückwärts. Klar, Underground Resistance lassen grüßen. Eine spotlichtartige Materialschlacht, dass es eine wahre Freude ist. Stilistisch lässt sich diese Platte sowieso nicht einordnen, als Allgemeinposten wäre noch am ehesten das charmant-respektlose und beizeiten willentlich trashige Gehabe auszumachen, das immer in höchst konzentrierte Dosierungen mündet. »It Can’t Get Worse« als eine »Fit mach mit«-Scheibe, bei der die Nadel ständig neu positioniert werden muss. Abgesehen von diesen Audio-Jokes, setzt Rock Is Hell damit eines der prägnantesten Zeichen des Jahres für die österreichische Musikproduktion: Im heimischen Untergrund rumort, rumpelt, wuselt und gärt es in den schillerndsten Farben. Fu*k off mit »Hier ist nichts los«. Bei dieser erweiterten Label-Rundschau tut sich ein ganzes Paralleluniversum auf. Auffällig dabei die starke Präsenz steirischer Bands; aber das kommt vom Labelstandort und den daran angeschlossenen Netzwerken. Mit dabei: [[[Altar:Thron]]], Maja Osojnik, Regolith, Lepenik, BulBul, DDKern & Philipp Quehenberger, The Pooka Boys, Rdeca Raketa, Striggles, Reflector, Flugfeld etc. Sollten Sie keinen Plattenspieler zuhause haben, wäre das hier der perfekte Anschaffungsgrund. Clear vinyl noch dazu. Happy hunting!
Various Artists
»It Can't Get Worse Than This«
Rock Is Hell
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