Schon die erste Nummer legt die Fährte: »Number with no name« erweist sich als gehöriger Blues-Stampfer, in die dann gegen Ende noch eine E-Gitarre einschlägt und ordentlich in der Wunde umrührt. Wer sich an ruhigere Alben Harpers erinnert, bekommt hier das Gegengift: Geblieben ist das ─ auch in harscherer Variante ─ gute Songwriting, das auch frühere Momente durchscheinen lässt; gewisse musikalische Wendungen in Richtung Moll sind unverkennbar Harper zu zu ordnen, die meisten Songs hat er alleine geschrieben, einzelne bzw. alle Relentless7 haben sich aber auch eingebracht. Den Schlüsselsatz enthält »The Word Suicide«: »Love is a lonely room«. Bei aller Kraft ist dennoch Verschnaufen möglich ─ »Skin Thin« und »Fly One Time« geraten gar zu den besten Songs des Albums, das insgesamt ein wenig ungewöhnlich, aber nicht minder hörenswert das Harper-Ouvre ergänzt.
Ben Harper
»White Lies For Dark Times«
Virgin/EMI
Text
Jürgen Plank
Veröffentlichung
29.05.2009
Schlagwörter
Ben Harper
Ben Harper & The Relentless7
Virgin/EMI
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!