Fast zwanzig Jahre sind seit Laibachs großem Album »Opus Dei« vergangen, auf dem gab es Stücke wie das bombastische »F.I.A.T.«; nach 7 Jahren Absenz nun das neue Album »Wat«. Die düstere Grundstimmung ist immer noch da: Synthesizer mit Mollhärte und Texte, die sich mit der Schnittstelle von Musik, Macht und Ideologie auseinandersetzen und noch immer an der Grenze zwischen Wiederbetätigung und Geschichtsaufarbeitung stehen – ein Weg, auf dem die Band oft missverstanden worden ist, vermutlich weil diese Grenze so schmal ist. »Krieg ist noch nicht Freiheit«, heißt es im Lied »Achtung!« und in Richtung Bin Laden und George »Wer-nicht-für-uns-ist,-ist-gegen-uns« Bush kann die Zeile »Das Wahre ist noch nicht Wahrheit, nur wir sind immer hier« gehört werden.
Musikalisch: Dort wo sich früher auch mal opulente Streicher breit gemacht haben, regieren heute die Beats, Background-Chöre mit Frauenstimmen sind auch vorhanden.
Laibach wird immer für diesen angesprochenen Grenzgang im Gedächtnis bleiben und für die wunderbare Ironie, den Opus-Welthit »Live is life« martialisch (»Leben heißt Leben«) gecovert zu haben. Diese Qualität ist auch heute gegeben: »Amerikaner, Freunde und deutsche Kameraden, wie toll sind wir zusammen?«, fragen Laibach 2003 und geben gleich selbst die Antwort: »Wir tanzen mit Faschismus, eins, zwei, drei vier! Deutsches Volk, komm‘ tanz mit mir!«
Laibach
Wat
Mute
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