Die Stimme als Instrument und namensgebend für Maja Ratkjes Album »Voice«. Einigen ist Maja Ratkje vielleicht durch Spunk bekannt – dem all female improv quartet. »Was I away of your dreams?« – sanfte Stimmen und sphärische Electronics bilden den Titeltrack. Aufgenommen werden die Stimmen bei Ratkje überall – sei es im Mausoleum, am Dach, im Lift, im Parkhaus oder im Studio – mit Tape Recorder, Harddisk, Dictaphone und diversen Samplern. »Majaratkje! I want to hear all about missar« – aus dem Text von Jon ??ystein Flink liest Ratkje mit gepitchten Stimmen im »Intro«. Auf »Joy« werden verschiedene Gesangsstile ausgelotet – vom harmonischen Singen, Schreien, Flüstern, Kreischen und Jammern. Reduzierte, verfremdete Textfetzen bilden »Trio« – sehr noisig. »Vacuum« beginnt wie mit Hall und Echo auf der Suche nach Feedback von irgendwo draußen, um dann völlig zusammenzusacken – im Vacuum – manchmal ein fast unhörbares Atmen. Wunderschöner Track. Und wer bei den weiteren Tracks schön langsam am Sofa eindöst, wird von »Insomnia« hart aus den Tagträumen gerissen. Maja Ratkje führt vor, was dabei rauskommt, wenn frau eine ausgebildete charismatische Stimme mit adäquaten technischen Verfahren und einem interessanten Konzept kombiniert.
Maja Ratkje
Voice
Rune Grammofon
Text
Christina Nemec
Veröffentlichung
14.06.2003
Schlagwörter
54
Maja Ratkje
Ropeadope/Ryko/Lotus | Rune Grammofon/Lotus
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!