Wieder haben die fahrenden Gesellen Jorge Blanco und Raoul Corona ihre Huftiere gesattelt und sich auf die Reise begeben, um das Glück zu suchen. Weit sind sie herumgekommen. Die Lassos Mariachis haben die Frontera hinter sich gelassen und gelangten über Ozeane und Flussläufe fast nach El Dorado, sahen die Küste Afrikas und machten Zwischenstopp in Rom. In zwölf Songs berichtet das Duo aus Wienexico von Begegnungen, Begebenheiten und Beobachtungen in dem ihnen eigenen Tex-Mex-Stil: Harmonischer Zwiegesang vorwiegend in Moll begleitet von Gitarren-Arpeggios. Erweitert wurde der Latin-Sound mit modernster Computertechnik und postmodernem Eklektizismus. Mittels Sampling, Bläsersätzen, weiblicher Verstärkung im vokalen Bereich (Birgit Paul) und vergrößertem Instrumentarium stößt Vamos in neue Räume vor – z.B. in die der Durtonarten. Diesmal spielen sich also unglückselige Love-Stories nicht nur in Westernlandschaften ab (»Gringo«), auch am Rio del la Plata und auf hoher See (»Chiquitita«) findet sich kein Happy End in trauter Zwei- oder Dreisamkeit. Insgesamt nimmt man das aber doch nicht zu tragisch, zwar reminisziert man beim Abstecher nach Paris Serge Gainsbourg (»Je t’aime«), jedoch geraten in den italienischen Impressionen Calvino, Fellini, Caprisonne, Paolo Conte, der Papst und ein namenloser Hund in ein absurdes Karussell (»Faro Triste«). Dem sinnlosen Treiben der Welt wird eine ordentliche Portion Nonsens entgegengesetzt und das ist gut so.
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