»Platte dieses Sommers« ist hier eher noch untertrieben – »United« klingt in seinen besten Momenten – zumindest für mich – etwa so, wie es sich anfühlt, frisch verliebt zu sein.
Keine Ahnung, wie die Franzosen das neuerdings immer wieder hinbekommen, in (scheinbar) völliger Leichtigkeit und Unbeschwertheit musikalische Meisterwerke innerhalb und außerhalb des elektronischen Produktionsformats anzufertigen. Aber Magie will bekanntlich ohnehin nicht erklärt werden. Phoenix darf man sich in etwa als Air im 70ies- und 80ies-verliebten (Indie)-Rock-Pop-Format vorstellen, die sich anstatt der Schlaftabletten allerdings Amphetamine in ihre Drinks bröseln und zudem über einen gediegenen Funk-Unterbau verfügen. Orange Juice, Robert Palmer, Steely Dan, Scritti Politti und zig andere mehr verinnerlicht, auf die soundtechnische Höhe der Zeit gebracht, in Soft-Jazz wattiert und um den Harmonie-Finger gewickelt. In den einzelnen Stücken hochgradig wandelbar, zeigt sich das Pariser Quartett dabei homogen im durchgängigen Qualitätslevel der gesamten Platte. Tja, auch der ungeliebte alte Onkel »Rockpop« kann plötzlich wieder Verzücken erzeugen, wer hätte das gedacht? Aber wie vermeldet die Band selbst doch so treffend: »There is irony in our music. We’re conscious of the historical background of music and we’re not afraid to listen to things that are not cool. Even in bad music you can find something good. But in the end we want to do good music, not a joke.« In der Tat, das kann man unterschreiben.
Phoenix
United
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