Hephaistos im Groove-Mood. Nadja (Aidan Baker/Leah Buckareff) lassen auf ihrem zweiten Album für Alien8 nach »Truth Becomes Death« (2005) wieder eine zähflüssige Breitseite Drone-Sounds vom Stapel, Doom im Zeitlupentempo mit ordentlich Erdung im mehr oder weniger darkem Ambient. Wobei, wieder: Denn bei »Touched« handelt es sich um das Debüt-Album von Nadja, das bereits 2003 auf Deserted Factory Rec. veröffentlicht worden war. Einen besseren Ort als Alien8 für diesen Re-Release hätte man sich wohl nicht aussuchen können.
Hype hin oder her, Earth und SunnO))) hatten ein Feld aufgerissen, in dessen Fahrwasser Nadja schippern. Touren mit ISIS, Helois Creed, aber auch Francisco López folgten. Retrospektiv gesehen, ist das alles mehr als stimmig. Sphärisch, und diese Stimmung wird die ganze CD-Länge durchgehalten. Miasma-Gitarrenwälle treffen auf Echo-verzerrte Stimmen, spannend wird’s, wenn die Distortions runtergefahren werden und cleane Vocal- und Rhythmusteile ineinanderfallen. Das multiinstrumentale Duo aus Toronto punktet auf »Touched« mit einigen spannenden Ansätzen, grollend-melancholische und teils sehr dichte Drones machen das Album recht hörenswert. Pluspunkt: Hier wird Doom jenseits der üblichen martialischen Blut’n’Beuschl- und Apokalypse-Klischees serviert, vielmehr geht es um die bittersweet moments of life. Kann was. Auch weil das Mastering von James Plotkin stammt.