Das Debüt konnte noch mit dem Überraschungseffekt punkten, »To Damascus« überzeugt mit den fragilen vorprogrammierten Mischkünsten von Thies Mynther und Dirk von Lowtzow filmisch inspirierten Textfragmenten. Kein Effekt zu viel, kein Sample zu wenig, die Bass-Stimme bringt sich sicher und unbeschadet durch die Talfahrt der Tenor-Klänge. Eine gehegte Liebe zum Detail und eine gepflegte zum minimalistischen Grundprinzip. (Nicht durch Zufall ist das Artwork von redesigndeutschland gestaltet.) Der Hit-suchende wird ja schon mit »Nothing Is Written« konfrontiert worden sein (Co-produziert von Justus Köhncke), der B-Seiten-Sammler wird sich über »Laudanum« erfreuen, das von einer Marsch-Hymne getragen, den kreativen Pfad der Vorstellungskraft zeichnet.
Wenn das Debüt dieses Duos in die abwechselnden Tiefen eines Untergrund-Horrors führte, so ist »To Damascus« auf jeden Fall als logischer Wegweiser aus diesen hinaus zu verstehen, und erteilt unbefristetes Aufenthaltsrecht im wolkenfreien Land Damascus. Keiner war je dort, aber wenn nur die Hälfte der in Bilder umgesetzten Assoziationen stimmen, so muss man sich die Sommer Urlaubsplanung schon jetzt gut einteilen, oder aber anfangen die persönlichen Traumphasen kalkulierter zu gestalten.
Phantom/Ghost
To Damascus
Ladomat
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