The Arcs – »Electrophonic Chronic« – Easy Eye Sound
The Arcs

»Electrophonic Chronic«

Easy Eye Sound

The Black Keys Frontmann Dan Auerbachs zweites großes Bandprojekt The Arcs veröffentlichen nach acht Jahren Pause mit »Electrophonic Chronic« ihr zweites Album. Dabei handelt es sich aber keineswegs um neue Songs. Die Band entwickelte nach Release des ersten Albums »Yours, Dreamily,« 2015 eine Art Abhängigkeit, Songs aufzunehmen, und so entstanden über 100 Titel, die zwischen New York und Oregon eingespielt wurden. 2018 starb dann Bandmitglied Richard Smith und es fanden keine neuen Aufnahmen mehr statt, das bedeutet, Smith ist noch auf allen Songs des Albums zu hören. Die Musik auf »Electrophonic Chronic« ist weitgehend geprägt von einer klagenden Blues-Grundhaltung, es finden sich aber auch Einflüsse von Soul, Funk, HipHop und vor allem Psychedelic Rock, dazu kommt eine gewisse musikalische Surfrock-Ästhetik. Getragen werden die Songs von Auerbachs gewohnt großartigen Vocals und Lyrics, HipHop- oder Soul-Grooves in den Drums, Blues- und Indierock-Gitarre, aber die Band schreckt auch nicht vor experimentelleren Einflüssen zurück. So findet sich beispielsweise auf »Heaven Is A Place« eine Synth-Palette und Gitarre, wie sie auch bei Bilderbuch zu hören sein könnten. Der beste Song des Albums ist »Eyez«, er hat die musikalische Unbeschwertheit und Lockerheit einer Action-Bronson-Nummer, nicht zuletzt wegen der catchy Drums. »Electrophonic Chronic« zeigt, wozu ein Blues-Meister wie Dan Auerbach in der Lage ist, wenn man die manchmal doch sehr strengen Regeln des Genres aufweicht und viele Einflüsse gestattet, vielleicht auch den Blues selbst als Zutat sieht, statt als Hauptgenre. Das Resultat ist ein äußert soulful entspanntes Album mit Genre-Blends, die man sonst nicht häufig hört, und das auch noch als würdiges Memoriam für den verstorbenen Richard Smith dient.

favicon

Home / Rezensionen

Text
Adrian Malliga

Veröffentlichung
31.01.2023

Schlagwörter

Nach oben scrollen