Stella Chiweshe ist eine Musikerin aus Zimbabwe; ihr Instrument ist die Mbira (auch Mbila), die zu den Lamellophonen, also einer Art tragbarer Xylophone, gehört, die im südlichen Afrika von den Shona gespielt werden. Ihr traditionelles Spiel wird vor allem von ihrem Gesang und »Shakers« begleitet. Mbira ist aber mehr als Musik, es steht für eine Kultur, die den ganzen spirituellen Lebenskosmos des Shona-Volkes umfasst. Bei den hier kompilierten acht Songs handelt es sich um Singles, die in den Siebzigern und Achtzigern ausschließlich in Simbabwe, damals noch das koloniale Rhodesien, veröffentlicht wurden und die eine Art kulturelles Bekenntnis und politisches Manifest darstellten. Und dennoch kann, wer sich auf diese Musik einlässt, einen – sagen wir »ästhetischen« – Bezug zu ihr herstellen, fernab des Ursprungs und der Umstände sowie Intentionen, die diese Musik hervorbrachten. Insofern ist es nicht unangemessen, diese Musik universell zu nennen.
PS: Als empfehlenswerte Einführung in die Musik Stella Chiweshes empfehle ich »Double Check – The Two Sides of Zimbabwe’s Mbira Queen« (Piranha 2006), wobei CD 1 »Trance Hits«, CD 2 »Classic Hits« betitelt ist.