Sechzehntelschnösel aufgepasst, Karate setzen mit »Some Boost«im schon länger dauernden Prozeß der Ausweitung ihres musikalischen Ausdrucks noch einen drauf. Vor allem auf der rhythmischen Achse erklingt hier ein derart dynamisches Wechselspiel, dass die Jazz-Verdachtsmomente nun endgültig bestätigt scheinen. Die Verfeinerung ihrer spielerischen Post-Ex-Emo-Core-Muckereien gleiten nun schon fast ins Epische. Fast jeder Song dauert sieben Minuten, die einzelnen Parts teilen sich in instrumentale Virtuoso-Sperenzchen und die überaus wortlastigen Vorträge Geoff Farinas auf, die er direkt aus seinem Tagebuch zu lesen scheint. Ein paar Studiotricksereien, wie etwa Dub-Effekte haben sie erstmals in ihren Mix dazugestreut, von Gitarrenseite her ist eine Gravitation zu schwerer Distortion neu auszumachen, vom Flair ziemlich nahe an Neil Youngs kryptischer Aztekenmystik a la »Zuma«. Die Songs im Ohr zu behalten wird dann bei dem freien Fluß eigentlich unmöglich oder zur Nebensache. Das könnte endlos so weitergehen.
Karate
Some Boots
Southern
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