Alois Huber und Oh Gee als die heimische Variante von Adrian Sherwood? Diese 10“ ist ein gutes Beispiel dafür, zu welchen Fortschreibungen Dub und Dancehall in der Lage sind. 2004 hatte die deutsche Band Dub Voyagars die Nummer »So wie du dir das denkst, geht das nicht« aufgenommen, Huber/Gee machen einen Remix daraus und Sam Gilly (House of Riddim) davon eine Version. Deutsche Lyrics, Bläser, relaxte Bassläufe: Das richtige Soundfutter für die Strandparty zwischen Kingston und St. Pölten. In den Details liegt die wahre Größe dieser Scheibe: Scheinbar unterschwellig werden psychedelisierende Soundexperimente eingeflochten, der Bass wummert als käme er aus dem Studio 1. Dem Gilly-Rmx hört man seine Vorliebe für Roots Riddims der Marke King Tubby oder Sly Dunbar an, die Echokammer ist auf endlos schlingernde Bässe eingestellt. War der Vorgänger von Huber/Gee noch am ehesten dem Dubstep verpflichtet, geht es auf dem Folgealbum zurück in die Dub-Zukunft. Der Sommerhit der Saison.
Text original in skug #87, Sommer 2011