Ein bleakendes Sirren zur Begrüßung. Was einen da erwartet? State-of-the-Art-Elektronik, die Sound-Art sein will, verquer und doch auch mit Melodiefragmenten durchsetzt. Experimenteller Ambient passt wohl als Genre-Bezeichnung, da die Kurve zum Wieder-Einlegen in den Player bei einigen Tracks eloquent gekratzt wird. Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter? Nicht wenig, etwa in »Slope«. Da wird einem unruhigen Maelstrom-Fundament ein stets repetiertes, liebliches, melodiöses Sample (Mum’s Piano!) aufgesetzt und entfaltet samt sich langsam erhebendem Gitarrenfeedback im Hintergrund majestätische Erhabenheit. Solche Grandezza-Momente blitzen nach dem Intro und diesem durchgehend wunderschönem dritten Cut leider immer seltener auf. It was the deepest, und Ausfaden tut das Album mit minimalistischem Gitarrensurren. James Taylor erholt sich mit diesem über Jahre zum Album verdichteten Werk von seinem doch etwas eindimensionalen Tech-House-Duo Swayzak. Zahlreiche Musiksoftware, Sample-Maschinen, Effektkontroller, Keyboards, Tapes, Gitarren, Samples oder Metallobjekte sorgen für eine höhere Sound-Bandbreite – in welchem Track der Sound eines Spucknapfs beim Zahnarzt eingeschleust wurde, hat sich aber trotz mehrmaligen Hörens nicht erschlossen.
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