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Gidon Kremer/Kremerata Baltica

Silencio

Nonesuch

Laut John Cage lässt sich Stille nicht wirklich herstellen. Doch eine feierlich leise musikalische Andacht ist drin. Vor einem selber. Spiele die Kremerata Baltica und die persönliche Versenkung wird gelingen. Das sechssätzige »Come In« von Vladimir Martynov lädt mit genialen, modal-schwermütigen Motiven ebenso dazu ein wie Arvo Pärts »Tabula Rasa«. Des Esten Meisteropus aus 1977 für Streichorchester, präpariertes Piano und flirrende Sologeigen (Tatjana Grindenko, Gidon Kremer) ist und bleibt ein Jahrtausendwerk, das trotz archaisch anmutender Form nach wie vor zeitgenössichsch klingt. Auch »Darf ich …«, Pärts neuestes nur 4:15 Mintuen langes Werk, führt in himmlische Streicherhöhen, holt einen aber wieder auf den reellen Boden zurück. Phil Glass? »Company« ist dagegen nur müde Duchschnittsware, doch kitzelt die Kremerata Baltica selbst daraus klitzekleine Lichtstrahlen.

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