Das Debütalbum von SBTRKT überrascht auf angenehme Art und Weise, sowohl beim ersten Anhören als auch beim tieferen Vordringen in die einzelnen Tracks. Viel ist schon über den ersten großen Wurf des britischen Bassbastlers geschrieben worden und nicht wenige Beobachter ließen sich ob der charmanten Vocals und der Geschmeidigkeit des Ganzen zum Prädikat »Pop« hinreißen. Aber was nur an der Oberfläche nach bewährter und eingängiger Struktur klingt, lässt nach Innen hin einen Kern voller Soul erkennen, der den ganzen Longplayer über strahlt. Direkt nach dem spritzigen Opener »Heatwave« präsentiert das selbstbetitelte Album mit »Hold on« bereits den ersten Ohrwurm, ein Stück von choraler Würde und mit einem schönen Gruß an Curtis Mayfield in der Stimme. Es folgen wuchtige Monumentalinterpretationen von Wonkyness wie »Sanctuary« oder schnittige 2step-Schieber wie »Ready Set Loop«. Auch Gänsehaut erzeugende Momente weiß SBTRKT gekonnt einzusetzen, bis er zum Ausklang in »Go Bang« noch mal den Funk von der Leine lässt. Unterm Strich erstens ein Album, das ein echtes Album ist und nicht nur drei EP’s in einem Release vereinen muss, zweitens ein perfektes Album für den Herbst und dessen Melancholie des Vergehenden, und drittens ein Album, das vor Ideen und Traditionsbewusstsein nur so strotzt, ohne dabei angeberisch zu wirken.
Sbtrkt
»SBTRKT«
Young Turks
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