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Derek Bailey

Same

Grob

Bevor wir uns diese neue CD (auf die ich schon sehr gespannt war) aufmerksam anhören, möchte ich etwas vorwegschicken: Eine Duoaufnahme, das Zusammenspiel mit dem Philosophen und Zeit-Strategen Derek Bailey ist ein musikalisch-politischer Akt an sich. Auf dieses Feld begibt man sich nicht unbedacht und wie zufällig. Das wird hier auch gleich klar, denn Hautzinger ist für diese Aufnahmen sogar in Toby Robinsons Londoner Moat Studios, sozusagen Dereks antichambre, gegangen. Auf der Hülle steht »Electric Guitar & Quartertone Trumpet«, wo »Musik« genügt hätte. Franz Hautzingers Spiel bewegt sich hier nicht nur auf einer sehr fortgeschrittenen Ebene, es ist auch phantastisch dualistisch, was ich vielleicht erklären sollte. Mit Bailey zu spielen heißt nicht, für oder mit ihm, sondern mit sich selbst an seiner Seite zu spielen. Derek reagiert auf jede Story und zeichnet sich somit auch als großer Begleiter im klassischen Sinn aus (wie Count Basie, Lol Coxhill oder Jim Hall?). Es gibt kaum Situationen wie frontal, Double Chorus oder »einer nach dem anderen«. Hautzinger gelingt es hier, sowohl seine tiefen, präzisen Töne zu spielen UND zu spielen. Wieder zeigt sich, dass es Bailey um Improvisation geht, die weit über »Improvisierte Musik« oder »etwas Anderes« hinausgeht. Der erste Track wurde später von Patrick Pulsinger in Wien bearbeitet (Lustigerweise wird sich Pulsinger auf Max Nagls nächstem Album »Big Four« dem letzten Track widmen.). In vieler Hinsicht eine außergewöhnliche Aufnahme. Eine, die man bestimmt behalten wird.

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