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Gal

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Intransitive Rec.

Wenn ihn Umweltgeräusche besonders faszinieren, dann kehrt der Wiener Bernhard Gál an den Ausgangsort zurück, um diese einzufangen. Manchmal genügt es, in real time aufgenommene Sounds zu belassen. Wie etwa in »tonghua yie-shi«, das einen Spaziergang durch einen nächtlichen Kirtag schildert. Neben Sprache hat Gál nun obsessiv Klänge aus dem Mobilitätszeitalter gesogen. »bee bee« ist eine Meditation über den urbanen Verkehrsfluss, der aufgrund seiner ständigen Zunahme wie ein ständig intensiver werdendes Summen von Killerbienen tönt. »57A« (Buslinie in Wien) erhält neben der Sprachmeldodie der Stationsdurchsagen auch durch Geräusche wie Pressluft-Türenschließen ein eigenes Flair. Und »68th Street« tönt trotz Mitschnitts während der rush hour wie ein beschaulicher Aufenthalt in einer Zeitschleife. Wo selbst Geräusche von Geld und Spielautomaten aus einem Casino in Las Vegas geisterhaft Gestalt annehmen, bleibt ein beseelter Gesamteindruck. Gál ist ein Poet des Sounds, einer der mit Klang Geschichten erzählen kann. Fürwahr eine seltene Spezies unter den Komponisten.

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Text
Alfred Pranzl

Veröffentlichung
18.03.2002

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