Mixed Bag of Joy. Wie Kollege Balduin ist Seelenlüftler Beat Soler einer der Schweizer Heimschrummler in Sachen Downbeat-Possierlichkeit. Früher hatte das auch rasanten Charme, zu dem man sich gern an den blubbernden Kamin kuschelte. Aber irgendwann folgt der Schritt in die weite Welt und alles, was vorher vertraut und intim die Seele schmeichelte, wird auf Breitwand larmoyant und pathetisch. So wanderte der kleine Beat L.A.-wärts um sich mit Gastsängern, Streichern, Holzklopfern und kalifornischer Oberflächlichkeit zu paaren. Damit endet der große Wurf im kleinlauten Hopsen, das sich zwischendurch mal zu ein wenig Größe bequemt. Die kommt mittels dreier wirklich exzellenter Tracks: Zwei davon sind auffrisierte Rückbesinnung auf das , was das »Silvercity Bob«-Album so aufregend machte: Swing-Exotica getränkte Groove-Exkursionen ohne Gefangene und Peinlichkeit. Und mit »Air Condition« versteckt sich ein Hitze-gestontes Stück Edelpop, das die sedierten Sommergemüter hinreißen wird wie ein geborstener Staudamm. Doch für das Vergnügen zahlt man teuer mit Tom Jones-Verschnitten, fahler Funk-Fadesse, einem 12-jährigen Quengel-Toaster und viel leblosem Gloss.
Seelenluft
Out of the Woods
Klein
Text
Paul Poet
Veröffentlichung
19.06.2002
Schlagwörter
Auf dem Weg ins Kaufhaus erledigte ich noch einen kleinen Hauskauf
Seelenluft
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