Der Song »Pata Pata« und das gleichnamige Album Miriam Makebas brachten im Jahr 1967 ihren internationalen Durchbruch. Den Song selbst hatte Makeba schon Jahre zuvor, noch in ihrer Heimat Südafrika, geschrieben und mit ihrer Gruppe, den Skylarks, aufgenommen – ein einfaches, aber extrem eingängiges Lied, in Rhythmik und Stil typisch für den Pop der südafrikanischen Townships, den Jive. Es war der Produktion von Jerry Ragovoy zu verdanken, dass es nun, in den Warner Studios, seine für die USA und Europa marktkompatible Form erhielt. Ein Klassiker des (Marketing-)Crossovers. Ragovoy bekam für seine Arbeit eine Nennung als Co-Autor. Der Song selbst wurde, obwohl er auf einen älteren populären Tanzrhythmus zurückgeht, zu so etwas wie einem Synonym für Makeba. Sie spielte ihn mehrmals in ihrer langen Karriere ein. Das Album selbst, nicht ihr erstes in den USA gemachtes, ist ein buntes Konglomerat aus typischem Township-Pop der 1950’s und 1960’s. Nach dem eröffnenden Titelsong folgen »Ha Po Zamani«, der ebenfalls berühmt gewordene »Click Song Number One« und »Saduva«, alle recht authentischer Township Jive. Dazwischen finden sich vor allem perkussiv akzentuierte Afro-Latin-Rhythmen, die man als frühe World Music oder Exotica typisieren könnte, und wenige populäre Songs US-amerikanischer Provenienz, eigentlich Fremdkörper, die sich aber dennoch in das Ganze des Albums fügen, unter anderem auch ein Folk-Protestsong. Manche Texte des Longplayers thematisierten durchaus kritisch Kolonialismus und Unterdrückung in Afrika. So war dieses Album in vielerlei Hinsicht ein Wagnis und es ist Warner (Reprise) und Ragovoy hoch anzurechnen, es eingegangen zu sein bzw. elegant gemeistert zu haben. Es ist vom Erscheinen bis zum heutigen Tag ein Klassiker geblieben, den Strut nun auf einer CD bzw. einem Doppelalbum gemeinsam in seiner Mono- und Stereo-Version auf den Markt bringt.
Miriam Makeba
»Pata Pata«
Strut/Hoanzl
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