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Konono N°1

»Meets Batida«

Crammed Discs

»Congotronics«, das 2004 erschienene Konono-N°1-Album, erregte mit Likembes (Daumenklavieren), die via Megafonverstärkern bis zum Anschlag verzerrt wurden, Aufsehen. Auf »Meets Batida« klingen diese maßvoller distorted und melodiöser, samt ausdifferenzierter Percussion. Konono N°1, einer der Schlüsselbands aus Kinshasa, wurde vom portugiesischen Produzenten und DJ Pedro Coquenao aka Batida ein zwingender Groove verpasst. Leicht dubbig-housige Soundmanipulationen verleihen dem Sound eine psychedelische Trance-Note. »Tokolanda«, worin trillerpfeifenähnliche Sounds und Call-&-Response-Gesang tragende Säulen sind, mündet in großartigen Balafon-artigen Swing, 9:33 kurzweilige Minuten lang. Doch Batida kann es auch reduzierter: Call-&-Response-Vocals auch im Folgetrack: »Bom Dia« beinhaltet Handclaps und unmerklich auch eine Drum Machine, die eine Art Four-to-the-floor-Housebeat generiert.
Batida hat zwei Alben mit angolanischer Musik für Soundway produziert und gehört wie die Konono-N°1-Mitglieder der Ethnie der Bakongos an, die an den Mündungsarmen des Kongo, an der Grenze der beiden Kongo-Republiken und Nord-Angola siedeln. Besonders imposant gerät »Nzonzing Família«, worin hochgepitchte Glockensounds mit Daumenklavieren und skelettösen Drumsounds in Interaktion treten und die anfeuernden Stimmen so klingen, als ob es Weidetiere zum Abmarsch zu bewegen gälte. Batida und Vincent Kenis (produzierte u. a. Staff Benda Bilili und die Kasai Allstars) behalten den rohen, verzerrten Konono-N°1-Sound, worin Likembes, Gesang und Percussion glorios ineinandergreifen, bei und streamlinen geringfügig mit Electronics und ein wenig Synths. Es besteht somit keine Gefahr, dass die Band ihre Street Credibility verlöre, und die Möglichkeit, sich als Hörer mit diesem Dance-psychedelisierten Kongo-Sound in Trance zu versetzen, besteht mehr denn je.

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