Silence rules! Nach der Verleihung des »Best Digital Music«-Awards der Ars Electronica für »Grist« hätte Aaron Spectre aka Drumcorps ja auch den kunstbeflissenen Rabauken raushängen lassen können. Mit »Lost Tracks«, einer Zusammenstellung von Tracks von 2001 bis ’06, bekommen wir es mit der ruhigen und eingänglichen Seite des jungen Elektronik-Wizzards zu tun. Dieses in NY und Berlin aufgenommene Album geht als eine Art Kompensation zu »Grist« durch: Es gibt catchy Melodien, breite Stimmungsbögen und melancholische Downtempo-Parts. Warm und organisch angelegt, kommen mir Morr-Releases oder Sad Rockets in den Sinn, fragile Klangweiten gehen im Crescendo verhaltender Distortions auf, ein Gefühl des Schwebens macht sich breit, um gleich darauf von Electronica-kompensierten HipHop-Beats gebrochen zu werden. Im Glitch ist Spectre ebenso sattelfest wie mit der Dulcimer, mit der es gleich zu Beginn in traumverlorene Welten geht. Ideal für die blue hours des Lebens.
Aaron Spectre
»Lost Tracks«
Ad Noiseam
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