Wenn Peter Hein die erste Zeile singt, ist eigentlich alles geritzt. »Kein Flugzeug kann immer fliegen«, steht gleich im Eröffnungs-Song für die verlängerte Pause seit »Monarchie und Alltag«. Kann natürlich auch anders ausgelegt werden, aber das ist ja das schöne an diesen Texten, dass sie in ihrer spielerischen Art so offen bleiben und durch den durchziehenden Wortwitz nie so penetrant dogmatisch daherkommen. Das sind einfach gute Texte, die frei von Peinlichkeiten sind. Musikalisch hat sich eigentlich wenig geändert, auch wenn die Produktion sich hin und wieder sanfte Tupfer Modernität erlaubt (Elektro-Beat zum Beispiel), die der Pyrolator als Produzent in den Mix streute, bevor eine Schlagzeugerin den vakanten Posten wieder mit humanen Rhythmen auffüllte (so hat mir das mein Telefon-Joker erklärt). Die schnittigen Songs sind fast alle direkt auf den Gesang zugeschnitzt, der diese Last unbekümmert spazieren fährt. »Gastr Del Sol kennt der nicht«, wird Markus Oehlen zu Hein in »Verschwende deine Jugend« zitiert, muss ja auch nicht sein. Ein wenig reflektierte Punk-Nostalgie ist noch immer für Spannung gut, wie ja auch Wire zur Zeit wieder demonstrieren. Da ist noch was zu holen.
Fehlfarben
Knietief im Dispo
!K7
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