Wenn Shantel schon länger (bzw. auch schon immer) nervt, die Kombination aus Balkanfolklore und elektronischer Tanzmusik in der Disco prinzipiell jedoch nicht gleich für eine gelangweilte Flucht zur Bar sorgt, dann könnte möglicherweise das serbische Produzentenduo Shazalakazoo zu überzeugen wissen. Als »Folkstep« bezeichnen Milan Djuri? und Uroš Petkovi? ihren musikalischen Hybrid aus Brass- und Bass-Musik. Balkan-Folklore trifft hierbei auf eine nicht minder rhythmische Mixtur aus afrikanischen und lateinamerikanischen Einflüssen, vermengt mit elektronischem Beatwerk. Diese Kombination kommt mitunter bereits bekannt vor, man blicke da nur auf gerade so angesagte Acts wie Buraka Som Sistema. Ähnlich wie bei den Kuduro-Sounds der portugiesisch-angolanischen Kombo spielen bei Shazalakazoo lokale musikalische Traditionen die Hauptrolle. Der serbische »Boom-Sound« (neben der Bezeichnung »Folkstep« ein weiterer dankbarer Kategorisierungsbegriff für den Musikkritiker) baut in diesem Fall sehr stark auf so traditionsreiche Instrumente wie Geigen oder Klarinetten, und Tracks wie etwa »Baklava Lover« wurden auf den Tanzflächen zwischen Belgrad und dem Wiener Ost Klub schon längst zum Hit ausgerufen.
Shazalakazoo
»Karton City Boom«
Eastblok
Text
Simon Olipitz
Veröffentlichung
13.02.2012
Schlagwörter
90
Agogo Records/Indigo
Eastblok
Shazalakazoo
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