Bereits die Schweizer Filmkomödie »Tschäss« (1994) gewährte Einblicke in die Zürcher Jazzkeller der 50er-Jahre (Jugendkultur zwischen Anpassung und Aufbegehren). In 2003 begeisterten Ausstellung und Buch unter dem Titel »Jazzstadt Zürich«, worin sich der Bogen über die frühe Bedeutung jenes Musikstils bis in die heutige Szenenvielfalt erstreckte. Stadtpräsident Elmar Ledergeber selbst regte an, als Ergänzung möge eine klingende Dokumentation folgen. Keine leichte Aufgabe für die beiden Kuratoren Patrik Landolt und Nick Liebmann. Ihnen aber gelang ein hervorragendes Meisterstück, eine vergnügliche und zugleich informationsreiche Doppel-CD zu kompilieren. Alle erdenklichen Stilrichtungen sind auf den Tonträgern friedlich vereint: Mainstream, Be Bop, Jazzrock bis hin zu experimentellen Spielformen. Ein geballtes name dropping bleibe erspart, als Hinweis indes:
der erste Albumteil widmet sich historischen Aufnahmen und zeigt die Entwicklung der vergangenen 60 Jahre. Der zweite Teil steigt Mitte 1980 ein und präsentiert mittlerweile auch internationale Aushängeschilder der CH-Szene. Ein ausführliches Booklet nimmt sich den Hintergrundinformationen zu allen 32 Aufnahmen bestens an.