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Conrad Schnitzler

»In G« | »Zug«

M=Minimal

borngraeber.jpgEin glorioser Vorbote elektronischen Krautrocks. »Zug« entwickelt im Lauf von zwanzig Minuten einen gewaltigen Sog, bedächtig musikalisch inszeniert und von anschiebenden Synthischwaden flankiert. Conrad Schnitzlers »Zug« kam etwa zur Zeit von Kraftwerks zeitlosem Album »Autobahn« auf der sagenumwobenen »The Red Cassette« raus und tönt mindestens ebenso zeitlos. Der Tangerine-Dream-Musiker und Kluster-Mitbegründer hat damit einen majestätisch-futuristischen Track geschaffen, wo ein so genannter Reshape nur schiefgehen kann. Pole scheitert, indem er zu sehr seziert und dann nicht das krautige Grundelement betont, sondern ein pulsierendes Maschinentänzeln wagt. Verloren gegangen sind die essentiellen Bestandteile im Remix von Borngräber&Strüver nicht, doch ist der Rhythmus darauf unverständlicherweise ein stampfender, Techno angepasster. Vielleicht aber hängt das damit zusammen, dass B&S auf »In G« tatsächlich einen neuartigen Krautrock fürs neue Jahrtausend schaffen. Stimmenwirbel und krautige Gitarren kreisen in einer eiernden Wiederholungsschleife, die wohlgemerkt kein Drone ist, sondern Krautrock mit vagem Minimal-Einfluss. Absolut berauschend auch die Zweitversion von »In G«, die gemächlicher flie&szligt und psychedelischere Ausflüchte nimmt.

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