Benannt nach einem vergessenen US-Sixties-Exploitation-Film, formierte sich in Wien jüngst eine Surf-Combo, deren Protagonisten man schon länger kennen könnte, allerdings aus gänzlich anderen Zusammenhängen: Beach Girls And The Monster ist eine eigensinnige Allianz befreundeter Bands aus dem Umfeld der Grazer Wilhelm Show Me The Major Label-Kassetten-Schmiede, die ihre gemeinsame Liebe zum Garagen-Pop der 1960er entdeckt und kurzerhand zu einer beachtenswerten 4-Track-EP verwurstet hat. Das vorliegende Debütwerk »I Go Surfing« ist charmant dreckig, rockt an den genau richtigen Stellen und besticht nicht nur mit Genre-Spezifika des Surf – mehrstimmigen Gesängen, Tremolo Picking-Gitarrenläufen, etc. – sondern v. a. mit einem umwerfend subtilen Humor, der sich schon mit dem Cover-Artwork der formschönen 7-Zoll-Schallplatte abzeichnet. Hier wurde nicht nur ein beherzter Versuch unternommen, eine ehrbare Gattung des Proto-Punk vom Grind des Altherren-Virtuosen-Kults und dumm-dreister Retro-Wichsereien zu rehabilitieren, sondern gleichzeitig dem Kosmos heimischen Pop-Schaffens ein neuer, funkelnder Stern hinzugefügt.
Beach Girls And The Monster
»I Go Surfing« EP
KIM
Text
Al Bird Sputnik
Veröffentlichung
23.04.2013
Schlagwörter
94
Andrzej Jakimowski
Beach Girls And The Monster
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