Das ist ein Haiku: »Der Falter entschwand/ Und meine eigne Seele/ Kam wieder zu sich« (Wafu 1866-1937). Falls der Titel dieser CD Programm ist, könnte man sagen, dass Fink-Mastermind Nils Koppruch gute Haikus für Notfälle gelingen: »Jeder dumme August wird um seinen Rat gefragt/ Man jubelt und buht ihn später aus.« Oder: »Ich hätte gern ein Wort, das wirklich wie dein Lachen ist/ Das will ich dir sagen, bevor du weitergehst.« Es gab schon schlechtere deutschsprachige Songtexte, besser als in Notsituationen gut zu sein, ist es – im Sinne von Haiku-Meister Wafu – allerdings immer, ganz zu sich zu kommen.
Nils Koppruch ist ein kluger Mann, der mit wenigen Worten auch mal viel sagen kann. Nicht alle Songs haben Klasse, aber das muss ja auch nicht sein; frei nach Reich-Ranicki: Jede Band, die einmal einen großen Song geschrieben hat, ist eine gute Band. Gastmusikanten sind Martin Wenk (Trompete, Vibraphon) von Calexico und Ecki Heins von Cow.
Fink macht einfach ihr Zeug und traut sich auch den Two- bzw. Three-Chord-Song zu, was gemeinhin ein schwieriges Unterfangen ist. Auch gut: Irgendwie fällt einem zu diesen Songperlen immer wieder die österreichische Band Scheffenbichler ein.
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