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Guy One

»#1«

Philophon/Groove Attack

Guy One gehört zu den jungen Kologo-Stars aus Ghana. Die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe definiert sich durch die dominante Verwendung der zweisaitigen Kologo-Laute, wie sie im nördlichen Ghana und südlichen Burkina Faso verwendet wird. Die musikalischen Ergebnisse der diversen Musiker sind allerdings recht unterschiedlich. Auch Guy One zeigt auf seinem (internationalen) Debut »#1« einen eigenen Stil. Er mischt die traditionellen Rhythmen und Klänge seiner Heimat modern auf, in einer Art, wie das Fréderic Galliano auf seinem »African Divas«-Album getan hat. Nur dass hier der Münchener Musiker und Producer Max Weissenfeldt Regie geführt hat. So sind acht rhythmusbetonte Songs entstanden, die durch Verwendung regionaler Instrumente und Musikformen einerseits recht traditionell, »folkloristisch« klingen, andererseits aber mannigfaltige Einflüsse von Afrobeat über Trance-Beats bis zu Jazz bzw. Ethio-Jazz ins Spiel bringen. Zu Marimba, Percussions und choralen Stimmen des Sahel setzt ein elektronisches Keyboard rhythmische Akzente … Dollar Brand, Weather Report, Gary Bartz mit einem Blick zurück in die afrikanische Zukunft klingen an. In seinen besten Momenten (und deren gibt es auf »#1« viele) liefert der Longplayer ein dichtes Flechtwerk aus Tönen, Geräuschen, Sounds – hypnotisch, trippig, treibend und verstrickend. Guy One ist in seiner Heimat ein gefragter Heirats- und Begräbnismusiker. Und so wird auch hier eine Brücke geschlagen zwischen einer gar nicht so transzendenten archaischen Welt und einer gar nicht so realen Modernität.

Home / Rezensionen

Text
Hans Grausgruber

Veröffentlichung
07.06.2018

Schlagwörter


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