Bands, die derart präzise und klar zusammenspielen, wie die vier Schweden von Log, wünsche ich mir öfters. Und bitte nicht Reduktion der Mittel mit Lo-Fi verwechseln. Keinen Ton zuviel kann nur spielen, wer nichts zu verbergen hat. Daher wurden die sechs langen Jahre bis zur ersten Veröffentlichung hier offenbar genutzt, um unnötigen Ballast zu entfernen, echte Emotionen auszugraben, Kraft aus Hoffnungslosigkeit zu schöpfen. Übrig bleibt dann naturgemäß das Wesentliche – in diesem Fall zur Essenz geronnene Melancholie. Über die kathartische Wirkung solcher Musik muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Schon der Opener »In Cold Blood« mit seinen Slide-Gitarren und den zerdehnten Basslinien lässt einem genanntes in den Adern gefrieren, während die zweistimmigen Vocals in »Note On Bathroom Mirror« kurzfristig Gänsehaut aufpoppen lassen und »Off The Ground« kurz vor Ende des Albums elegant in die Schwerelosigkeit abhebt. Melancholischer Folk-Pop at its best.
Log
Every Time A Bell Rings An Angel Gets His Wings
Bad Taste Records
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