Retro und Mode sind zwei Begriffe die untrennbar miteinander verbunden sind, Mode wiederum sehr nahe mit dem Wörtchen Fehlgriff verbandelt. Das Revival der 1980er-Jahre hat sich glücklicherweise als Gespenst der Medien entpuppt, da man sonst wohl bis zum Exzess mit nervtötendem Abklatsch diversester Kaugummipophits aus besagtem Jahrzehnt gequält worden wäre. Da ist die Kultur des Zitierens eine angenehm willkommene Art um sich den positiven Seiten dieses musikalisch doch sehr kontroversen Jahrzehnts anzunehmen bzw. diesem auch entsprechend Tribut zu zollen. Umso erfreulicher ist es, dass es mit Crystal Soda Cream eine Wiener Band geschafft hat, mit ihrer ersten Veröffentlichung in LP-Länge etwas Wunderbares zu kreieren ohne dabei auf peinliche Art und Weise die Retrowelle entlang zu reiten. Beschwingt depressiv begibt man sich in die Welt der Kinderfressermusik und erinnert daran, was die Begriffe Post-Punk, New Wave und Shoegaze eigentlich ausmacht. Dass dabei die Stimme des Sängers Philipp Forthuber an die des jungen Robert Smith erinnert ist nur ein weiteres Detail, das sich in die Warteschlange zur Aufnahme in das Projekt Jubelsturm einreiht. Grandios!
Crystal Soda Cream
»Escape From Vienna«
Totally Wired Records
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