Gas durchtretender Meilenstein. First class 4-to-the-Floor-Pumpe von Detroit-Techno-Urgestein Miss Kelli Hand. Mitte bis Ende der Achtziger gut gelehrt im home-bekannt minimalstem Stampfen unter den Fittichen von Mad Mike, Derrick May, Mills und Atkins, aber auch in Sachen House nach vielen Exkursionen zu Larry Levans New Yorker Paradise Garage, machte sich die Lady ’88 mit eigenem Label Acacia schnell outputunabhängig, ohne Respekt und Netzwerk zu verlieren. Die Liebe zur Vernetzung gibt sie jetzt am siebten Album zurück, ein Tribut an das Electronic Music Festival, das in Fortführung von Mays »Wake Up Detroit«-Events im Mai 2000 1,5 Millionen Menschen am Durchshaken der Renaissance City hielt. Geworden ist es weder Geschichtsstunde noch lose Tribute-Collage, außer an die Stadt selbst als Ort großartiger Homeys, als Andenken an ein ekstatisches Spektakel, von dem ein paar johlende Crowdschnipsel überbleiben. Stattdessen stehen neben zwei sphärischen Instrumentals und einem im allerbesten Metroplex-Style hart groovenden Elektro-Track (»The Creator«) zwölf sagenhaft deepe Bootyklopfer, dessen sture Texturen eine gnadenlos geölte Funkmaschine vorwärts treiben, als wären die Terminatoren grad erst frisch vom Rollband gelassen. Nicht nur Miss Hands bestes Teil so far, eins der scheinendsten und tanzbarsten Motor-City-Magic-Stücke überhaupt!
K. Hand
Detroit History Vol. 1
Tresor
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