Ab Ende Februar gibt’s wieder eine Muss-Beschallung für alle schicken Wiener Cafés. Das neue Tosca-Album erfüllt raffiniert (wie sonst) alle Erwartungshaltungen. Einerseits gibt es hörbare Kontinuität, andererseits haben Dorfmeister und Huber nicht bloß bekannte Muster reproduziert. War »Suzuki« sozusagen ein sauber gelayouteter Schwarzweißdruck mit einer Schmuckfarbe, so ist diese Platte ein Vierfarbdruck, der zwar recht bunt ist, doch die Farben sind mit feinem Pinsel gut auf den Hintergrund verteilt. Abwechslung, mehr Tempo, weniger Tradesound, trotzdem typisch Tosca. Gastvokalisten aller Couleurs, klar, wer wird da nein sagen, originell fällt die Wiener Ikone Graf Hadik auf, mit der Verbindungen zu einer Wiener Ära gezeigt werden, die eigentlich K&D beendeten. Als Extra brechen Tosca eine Lanze für experimentellere Musik mit einer Bonus-CD, die primär aus lange hallenden Klavierakkorden mit zusätzlichen elektronischen Tönen besteht – sehr ruhig, wird manche vielleicht irritieren und sicher nicht so oft in den Cafés laufen, aber trotzdem eingängig genug, um Interesse zu wecken. Anspieltip: »Wien in E«
Tosca
Dehli 9
G-Stone
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!