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Pram

Dark Island

Domino

Schlurf’s up! Oder. Die beste Stereolab-Platte, die seit »Emperor Tomato Ketchup« nie mehr passieren sollte. Pram war ja bislang eine eher schwachmatische Angelegenheit: Wie der Zwangsbesuch in einer christlichen Vorortsjungschar von Birmingham, wo man in nostalgisch gefärbten Tesco-Wollsocken ins selbstgebaute Theremin schlägt, um ein paar klassische Chansons und DooWops falschhals zu verhunzen. Der rundum cocoonten Too-Pure-Gemeinde war es natürlich passend Futter, was Baby-Doll-Stimme Rosie Cuckston und Konsorten an Prozac wie Trance getränkten Hatschhymen verbrachen. Leuten mit Dayjobs und einem Lebensplan freilich schnippelt das schnell den Geduldsfaden. »Dark Island« aber schafft (als immerhin zehntes Album!) die Kurve zu tatsächlich begnadetem Songwriting, zu nicht nur vorlustig verstricktem Exotica-Tirilieren und zu souliger Trällerpop-Melancholie. Irgendwie wirkt es, als ob ein Frühreifchen den Herrn Bontempi-Päderasten in den After Hours besucht, um sich ein Kuschelstündchen lang mit Proto-Schundklang zu umgarnen. Er bettet sie auf ein Bett aus Krautpop und zeigt ihr sein Fotoalbum vergangener französischer Sternchen. Claudine Longet. Francoise Hardy. Und dann … Aber hallo, selber nachhören!

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Text
Paul Poet

Veröffentlichung
14.06.2003

Schlagwörter


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