Raoul Corona und Jorge Blanco nennen sich die beiden mit akustischen Gitarren bewaffneten Protagonisten dieser CD, die gemeinsam als Lassos Mariachis ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit treten. Doch die Exotik täuscht, handelt es sich doch hier um zwei Exilgrazer mit ausgeprägtem Hang zu Mexikanismen, deren Wortschatz sich offensichtlich auf einige stehende Redewendungen wie „Margarita La Bonita“ oder „Vaya con Dios, Jose“ beschränkt. Der Rest der Texte wird in Deutsch vorgetragen, und mit ihnen begibt sich das Duo auf eine krude Gratwanderung zwischen Kitsch und Romantik, zwischen Schlager und Ironie. Der schräge Gesamgsstil, die wuergenden Gitarren sowie das fehlen jeglichen anderen Instrumentariums unterstreichen den Charakter selbstbewußter Kläglichkeit mit hohem Unterhaltungswert. Lassos Mariachis haben sich ihre eigene Welt zusammengebastelt, aus Samstagnachmittagswesternplots, geschundenen Kakteen und zernudelten Reisekatalogen, sie baden in billigen Gefühlen und kontrastieren diese im nächsten Moment durch absurde Wendungen. Man fühlt sich erinnert an den naiven Charme eines Jonathan Richman und das notorische ‚Buenas Tardes Amigo‘ von Ween. Für Liebhaber grenzgenialen Schwachsinns.
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