Sackratten an der lasziv versifften Mutterbrust. Boozed Up, The Girls All Look The Same. Missie Lunch ist ja oberflächlich von der Gottmutter des neurotischen Fickgesangs eher zur Sekretärinnentonne im Swingerclub gewandelt. Das mit rasiermesserscharfen Schamlippen klappernde Miauen, Gurren und Kratzen wirkt aber 2002 immer noch so hypnotisch sexuell wie schlagfertig und männerschlachtend feminin. Leider erreichte die Kraftfrauenikone nie wieder die Intensität der Spät-Siebziger als sie als 8-Eyed Spy und Teenage Jesus aus allen Müllrockrohren schoss oder auf dem ewigen Meilenstein »Queen Of Siam« die verkommendste Jazzbiest-Diva auf Erden gab. Mit dem Cali-Duo Anubian Lights wird jedoch auf die derzeit hitzigste Grooveunterlage gebettet, um sich das Tampon-schwingende Krönchen der dauernotgeilen Untergrundemanze wieder aufzusetzen: Sleazy Swingbeat. Psychedelischer Lounge voller Telefonsexversprechungen (fast ident mit Ösi-Lands bemerkenswerten Sin). Yello-esk angefunkte Chemical Beats. Wave-Bossa. Und das rüttelt ganz gewaltig in der Horizontalen. Zu hoffen ist, dass die EP nicht nur die schnelle Nummer darstellt. Denn die spritzigen Jungchen halten nicht nur das Fleisch frisch.
The Anubian Lights
Champagne, Cocaine & Nicotine Stains
Crippled Dick Hot Wax
Text
Paul Poet
Veröffentlichung
06.07.2002
Schlagwörter
50
Crippled Dick Hot Wax
Lydia Lunch
The Anubian Lights
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