Irgendwo im Internet liegt dieses Video herum, in dem man – bitte nicht gleich aufhören zu lesen! – Pink Floyd beim Musizieren zusehen kann. Die Typen sind alle noch ganz jung und es ist noch nicht alles so bäääääääh – Stadionrock up your ass. Irgendwie hatten die ja doch was los, kurz nachdem Syd Barrett den Abflug gemacht hatte. Irgendwann weitet sich dann der Kamerawinkel und da steht so ein haariger Scherzkeks herum und schaut ihnen zu. Nach einer Weile beginnt er dann, auch auf dem Griffbrett zu fiedeln. Ein bisschen ironisch. Der Mann hieß Frank Zappa. Das war sicherlich so einer dieser guten Momente, an den sich nachher keiner von diesen Drogiberten mehr erinnern konnte. Ist aber auch nicht nötig, denn es ist ja alles auf dieser Filmaufnahme zu sehen, irgendwo im Internet. So klingt halt Bushman’s Revenge. Nur noch besser. Alles klar? Okay, hier was Spezifisches: Das sind drei Norweger und sie agieren mit Humor. »Et Hån mot overklassen« bedeutet, wir machen uns über die Oberklasse lustig. Deswegen sieht man einen dieser Schlitten auf dem Cover, der nur nach teurem Auto aussieht, aber eigentlich der traurige Traum und das Lebenszeitgrab eines unterbezahlten Handwerkers ist. Hat aber in faszinierender Weise nichts mit der Musik zu tun. Die ist zwar fraglos auch ironisch, aber atmosphärisch zuweilen so dicht, dass sie einen Terrence-Malick-Film untermalen könnte, bei dem man stundenlang rumheult und gar nicht so genau weiß, warum. Die geisterhafte Präsenz der Gitarrensounds, das Drumming, das immer wieder in dunkle Riten abgleitet, und dazu grunzen drönige Orgelelektronen garstig. Und dann rocken sie plötzlich los, die Jazzer von kurz unterm Polarkreis. Was soll man groß sagen, ist einfach eine ungewöhnlich gute Platte, kann man sich ja anhören. Wenn es einem dann doch nicht gefällt – auch nicht schlimm.
Bushman’s Revenge
»Et Hån mot overklassen«
Hubro
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