Überdreht geht das Trio Strange Boys zu Werk. Dessen akustische Vision ankert im Garage Rock der Sixties und Seventies, garniert mit hysterischem Jazz-Saxofon und weiblichem Chorgesang. Das Titelstück »Brave Me« besticht durch ein mit Freude hingerotztes Video mit Miau-Beteiligung und hat ohne weiteres das Zeug zu einem Dauerbrenner auf den Plattentellern der einschlägigen Trinkhütten. Die Freude von Rough Trade soll riesig gewesen sein als der Dreier mit seinem vorgeblich dilettantischen Werk vorstellig wurde. Als die neuen Strokes wurden sie schon gefeiert, wobei die Boys tiefer in der Ahnengrube der des Blues schürfen und weniger vordergründig The Velvet Underground huldigen. Die zweite Hälfte von »Brave Me« widmet sich ruhigeren Stücken an denen abzulesen ist, dass die Truppe ihre Instrumente besser beherrscht als sie durch die schludrigen Knaller glauben machen möchte. Ein antikarrieristischer Ansatz der durch paradoxe Intention letztlich doch wieder zum Erfolg führt? Es sieht danach aus.
Strange Boys
Be Brave
Rough Trade
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