Calexico waren zwar nie wirklich weg, aber seit dem Erscheinen ihres letzten regulären Studioalbums »Carried To Dust« vor vier Jahren hatte man sie schon ein wenig vergessen gehabt. Die Band aus Tucson hat sich für die neue Platte mit ihrem langjährigen Produzentenfreund Craig Schumacher in einem Studio in New Orleans verschanzt und hängt ihrem an starken Alben ohnehin nicht armen Katalog nun ein weiteres Glanzstück an. Die von manchen wahrgenommene Neuerfindung ist auf »Algiers« (der Albumtitel bezieht sich auf einen Stadtteil von New Orleans) zwar nicht zu hören, doch wer könnte sich daran ernsthaft stören? Vielmehr werden gewisse Merkmale, die in der Musik von Calexico schon immer präsent waren, hier noch stärker herausgestrichen als zuvor. Bemerkenswert ist vor allem der Schwung, der viele Songs auf »Algiers« antreibt und in »Maybe On Monday« zum Mitgrooven, in »Splitter« gar zum Tanzen einlädt. Als ausgleichende Gegengewichte fungieren das anästhesierende »Para« (grandios gesungen von Joey Burns) und die zurückgelehnte Konzertgitarren-Ballade »Better And Better«. Dazwischen stiehlt sich immer wieder der inzwischen zum Calexico-Trademark angewachsene Mariachi-Reminiszenzpop (»Puerto«, »No Te Vas«) durch. Insgesamt stellt die Band den Song wieder mehr in den Mittelpunkt als auf den letzten Alben, was »Algiers« ungemein gut tut. Kann man mehr wollen? Ja, neue Platten in kürzeren Abständen.
Calexico
»Algiers«
City Slang
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