In ihrer Reduziertheit doch raumfüllende und sehr suggestive
Elektronikspiralen des wohl-reputierten Kölner Minimalisten Thomas Brinkmann
suchen auf der zweiten Ester-Brinkmann-Veröffentlichung eine durchaus als
gelungen anzusehende Symbiose mit deutsch wie französisch gesprochenen
Texten des Philosophen E.M. Cioran. Der durch die experimentelle
Einarbeitung von Jazz-Samples, die konstruktive Verwendung von Zisch- und
Störgeräuschen und dem nie selbstzweckhaften Aufbrechen der geradlinigen
Bassdrum gekennzeichneten Musik Brinkmanns wohnt dabei eine Spannung inne,
die ihre Qualitäten in der geschickten Kombination mit der durch ihre
mangelnde Rhythmik ursprünglich gewiss nie für eine musikalische Umsetzung
konzipierten Wortwelt Ciorans nachdrücklich betont. Eingendenk all der
problematischen Implikationen dieses Wortes – für Platten wie diese wurde
einst wohl das Attribut »intelligent« in den Techno-Diskurs eingeführt.
Ester Brinkmann
Weiße Nächte
Supposé
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