Ein tiefes Abtauchen in europid erspähtes Südamerika. Latino-Ball in der schwedischen Sektbar, frisch am sich setzenden Wirtschaftswunder. Es darf schon mehr sein als das Mädel aus Ipanema. Und der Bossa findet ersten Rückhalt in den alternativen Jazzerkreisen, die auch mal ein paar Kräuter zum Martini genießen. Das Nachstellen alter Stile scheint heute ein musikalischer Volkssport zu sein. Was aber Magnus Zingmark und Oscar Simonsson from peaceful Uppsala hier an Genussware erbräuen, knackt und knarzt nach vollauthentischer Schellackladung Swing, durchdacht mit heutigen Loungefunkohren. Waren St.Germain und Herbert zuvor die begnadetsten Jazz-Renovierer, die mittels House und Clickbeat gewitzte Neuformeln gefälligen Bop-Songtums schufen, reißt jetzt »Waltz For Koop« alle 02-Medaillen vorab von der Wand. Wobei der Zeitgeist vollkommen unauffällig im Rhythmengefüge, im spielerischen Feingefühl versteckt wird, während die Big Band wie die perfekte Zeitmaschine Richtung Ivan Lins und Astrud Gilberto abdampft. Zum Niederknien auch die vokalen Gäste, allen voran der Soulschmoove-King Terry Callier und die Anita O?Day-mäßige Grazie von Cecilia Stalin. Das Disneyland des Swingbeat-Hipsters: Hier öffnet es die Pforten!
Koop
Waltz for Koop
Compost Records
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