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Max Nagl

»Wien West«

rude noises

Musique concrète – es gibt dich noch! Überall zu hören, doch wer nimmt sie noch wahr? Die unzähligen Geräusche, all das Getöse, Gerede, Gelärme der Großstadt, von verschlossenen, überlasteten Hörorganen missachtet, geächtet, ignoriert, und könnte doch Musik in jedermanns Ohren sein! Zugegeben, es spaziert selten jemand so gelassen über den Westbahnhof, als würde er dort Vogelgezwitscher oder seinen Lieblingssongs lauschen. Was nun nicht den Anschein erwecken soll, dass man auf dieser CD Naglsche Singvögel vernehmen kann. Oh nein – verwendetes musikalisches Material: Wien Westbahnhof, in feinster Jongleur- und Kompositionsarbeit zusammengefügt und verarbeitet. Abfahrende Züge, Gemurmel am Fahrkartenschalter, die ach so gewohnten Durchsagen einer betont höflichen, jedoch bestimmten Frauenstimme, charmante Schaffner etc. Die besten Dinge werden hier nicht preisgegeben. Nur soviel sei noch gesagt: Walzende ÖBB-Beamte sind überaus sexy! Über den Hintergrund des neuen Max-Nagl-Tonträgers (Hommage?, Satire?, purer Spaß?) möge sich jeder selbst den Kopf zerbrechen. Viel Vergnügen, Wien West!

Home / Rezensionen

Text
Veronika Mayer

Veröffentlichung
06.07.2002

Schlagwörter


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